2014 wurde aula von politik digital e.V. ins Leben gerufen. Im vergangenen Juli gründete sich die eigenständige aula gGmbH. Am 13.10.2022 feierte das Team gemeinsam mit Wegbegleiter*innen in Berlin.
aula fördert digitale Partizipation
Nach acht Jahren gründet sich das Projekt aula als selbstständige gemeinnützige GmbH aus. Damit sind die Weichen gestellt für eine Weiterentwicklung des Beteiligungskonzepts und ein gesundes Wachstum. Und das wurde jetzt gefeiert – am 13.10. fand in der Eventlocation Amplifier die Gründungsfeier der aula gGmbH statt, mit der Podiumsdiskussion zu “Empowerment in Zeiten von Kontrollverlust” als Höhepunkt. Ungefähr 60 Gäste, die die aula gGmbH auf ihrem Weg, der bereits 2014 begann, auf die ein oder andere Weise begleiteten, freuten sich mit dem aula-Team, bestehend aus den Geschäftsführer*innen Alexa Schaegner und Steffen Wenzel, sowie Projektkoordinatorin Lisa Wulf, Office Managerin Laura Gonzalez und Marina Weisband, die das Projekt ins Leben rief.
Nach einem entspannten Start mit Häppchen und lockeren Gesprächen begrüßte das aula-Team die Besucher*innen und fasste das Konzept für alle Interessierten in einer kurzen Präsentation zusammen. Die aula gGmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, Demokratie und digitale Teilhabe an Schulen zu fördern, indem Schüler*innen mit einer eigens entwickelten Software Vorschläge zur Verbesserung ihres Schulalltags einreichen, diskutieren und schließlich auch dafür abstimmen können. Hierbei werden sie pädagogisch begleitet, um demokratische Prozesse praktisch und theoretisch zu erlernen.
Schulen als “Räume der Zukunft”
Um die Zukunft von Partizipation und die Chancen, die digitale Innovationen mit sich bringen, ging es auch in der anschließenden Podiumsdiskussion mit dem Titel “Empowerment in Zeiten von Kontrollverlust”. Wie Demokratie in Krisenzeiten gestärkt werden kann und welche Rolle Partizipationsprojekte hierbei spielen können, diskutierten Marina Weisband (Head of Vision, aula gGmbH), Prof. Dr. Maja Göpel (Transformationsforscherin), Jacob Chammon (Forum Bildung Digitalisierung), Ivan Villanueva (Schools for Future) und Vincent Köster (Schüler der Ellen-Key-Schule, Berlin). Schnell einigten sich die Podiumsgäste darauf, dass “Schule der Schlüssel zum Wandel” ist und dass mit jungen Leuten geredet werden müsse, um gesellschaftliche Herausforderungen bewältigen zu können. Die Digitalisierung demokratischer Prozesse sieht Schüler Vincent Köster als Chance, politische Partizipation für jede*n zugänglicher zu machen. Auch Jacob Chammon betonte die Wichtigkeit, Schüler*innen das Gefühl zu geben, etwas ändern zu können und ihnen Räume zu geben, ihre Ideen und Engagement frei zu entfalten.
Transformationsforscherin Maja Göpel, sowie eine Lehrerin aus dem Publikum, sehen das Problem bei der Umsetzung dieser Ideen beim Schulsystem selbst und dessen Verwaltung. Es fehle an Personal und damit auch an Raum für eigenes Engagement durch Lehrer*innen. Schulen sollten “Räume der Zukunft” sein, keine Verwaltungsräte, die starren Frontalunterricht dem Erlernen von gesellschaftlichen Fähigkeiten vorziehen.
Am Ende der Diskussion stellt Marina Weisband die Frage, was in diesen Zeiten Hoffnung macht. Ivan Villanueva sieht Fortschritte in der Zusammenarbeit verschiedenster sozialer Bereiche, um gemeinsam an den größten Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten. Auch Maja Göpel sieht Hoffnung darin, Begegnungen zu schaffen, Brücken zu bauen und neu entstandenem Raum zu gewähren. Ihr Fazit: “Lasst uns die Strukturen sprengen, um das Lebendige in den Vordergrund zu rücken.” Dem stimmt auch Marina Weisband zu: Wenn man an den großen Rädern eines Systems dreht, wird man mit massivem Widerstand zu kämpfen haben; wenn man an den kleinen dreht, ebenso. Also warum nicht direkt das Große in Angriff nehmen?
Nach Ende der Diskussion klingt die Feier bei Essen, Musik und einer lockeren Atmosphäre aus. Wir bedanken uns bei allen, die diesen Abend mit uns gefeiert haben und die aula gGmbH begleiten!
aula
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